Neustadt: Bei Inge’s Christmas Decor ist immer Weihnachten - Coburg - Neue Presse Coburg

2022-09-16 21:10:51 By : Ms. Swing Chan

Durch Firmen wie Inge’s Christmas Decor genießt die Glasbläserei wieder einen großen Stellenwert. Marie Müller-Blech führt die Wirtschaftsjunioren durch das Familienunternehmen. Neben Massenware wird in der Glasmanufaktur Glaskunst kreiert.

Weihnachtszeit ist Glasschmuckzeit. Quer durch alle Einkommens- und Altersschichten wollen sich die Menschen mit zauberhafter Advents- und Weihnachtsdeko mit kleinen Glücksmomenten belohnen und ein Stück weit die reale Welt außen vor lassen. „Wir haben immer Weihnachten“, erläutert dagegen Marie Müller-Blech, die als Prokuristin im Familienunternehmen Inge’s Christmas Decor in der 15. Generation tätig ist. Sie hat die Wirtschaftsjunioren zu Gast und gibt einmalige Einblicke in die weihnachtliche Welt. „Wir entwickeln jetzt die Produktpalette für Weihnachten 2023, ab Januar geht es dann schon für 2024 ans Werk“, zeigt die Juniorchefin den Wirtschaftsjunioren auf, dass sie Christbaumkugeln sowie Weihnachtsdeko das ganze Jahr über begleiten.

Als inhabergeführtes Familienunternehmen hat sich Inge’s Christmas Decor durch die eigene Herstellung und den Handel mit hochwertigen Christbaumkugeln „Handmade in Germany“ sowie Glasdekorationen zu einem der führenden Spezialisten für Weihnachtsschmuck und jahreszeitliche Accessoires entwickelt. Als modernes und zugleich traditionsbewusstes Unternehmen mit rund 125 Mitarbeitern zählt man zu den Europamarktführern im Bereich gläserner Weihnachtsschmuck. „Wir verbinden traditionelle Handwerkskunst mit starker internationaler Ausrichtung“, stellt Müller-Blech heraus. Vom Glaskolben bis zum fertigen Ornament kreieren die Mitarbeiter in reinster Handwerkskunst in sieben Schritten Glasschmuck vom Feinsten.

Dazu hat das Unternehmen eine Sammlung von Glasbläserformen mit etwa 15 000 Exponaten im Portfolio, die aus zwei Jahrhunderten einzigartig ist. Im hauseigenen Modellbau werden nicht nur die historischen Formen gepflegt und zur Verwendung erhalten, sondern auch neue, zeitgemäße Ornamente modelliert. 100 kommen jährlich neu hinzu.

„Dieses Handwerk in unserer Manufaktur erfährt eine Renaissance“, freut sich Müller-Blech über den steten Zuspruch. „Gerade bei jungen Leuten zählt Handgemachtes wieder etwas“, zeigt die Prokuristin auf. „Denn sie hinterfragen beispielsweise, wo dieses Produkt herkommt, welche Materialien verarbeitet werden, welche Arbeitsschritte notwendig sind und wie die Arbeitsbedingungen sind.“ Was für Müller-Blech zeigt, „dass die Wertigkeit unserer handwerklichen Manufaktur-Produkte wieder gesehen wird“. Der Anteil des handwerklich gefertigten Glasschmucks beträgt mittlerweile 30 Prozent, „ausschließlich in der Dieselstraße gefertigt“, stellt Müller-Blech klar.

Kugeln, Spitzen und vieles mehr werden von erfahrenen Glasbläsern frei vor der Flamme geformt. Für alles Figürliche wird mit viel Fingerspitzengefühl das gleichmäßig erhitzte Glas in speziellen Formen aufgeblasen. Das einzelne Ornament wird vom ersten bis zum letzten Malvorgang von der gleichen Malerin bearbeitet, wodurch es zum Unikat wird und seinen einzigartigen persönlichen Charakter erhält. „Mittlerweile bilden wir auch wieder Azubis aus, derzeit zehn, die an der bundesweit einzigen Schule in Lauscha ihr Handwerk erlernen“, sieht Müller-Blech einen weiteren Beleg dafür, dass das Glasblasen wieder in ist. „Allein beim Handbemalen können bis zu 60 Arbeitsschritte notwendig werden, bis ein Ornament fertig ist“, zeigt die Junior-Chefin den enormen Aufwand auf.

Im Manufaktur-Angebot spiegelt sich auch der Nachhaltigkeitsgedanke wider: „Dieses Umdenken zieht sich durch die gesamte Konsumgüterbranche“, erläutert Müller-Blech, „also weniger Billigware, dafür mehr an hochwertigem Christbaumschmuck, der oftmals über Generationen weitergegeben wird.“

Einen Abriss der Geschichte des Weihnachtsschmucks kann man im Museum in der Alten Weihnachtsfabrik erhalten, wo von der Entstehung bis zur Jetztzeit Glasschmuck und Co. präsentiert wird. „Der Glasschmuck ist ein Spiegelbild der Zeit, wobei man in sogenannten schlechten Zeiten einen opulenteren Christbaumschmuck bevorzugt“, bilanziert Marie Müller-Blech. Die Alte Weihnachtsfabrik hat bis 5. Januar geöffnet. pet

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