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2022-06-10 21:38:18 By : Mr. Raymond Ye

Zum Start des Neun-Euro-Tickets ging es auch im Münchner Hauptbahnhof eher ruhig zu.

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Jewgenij Karalnik hat es ziemlich ausgereizt. "Die Tank-Anzeige im Auto blinkt deutlich", sagt der 39-jährige IT-Manager am Mittwochmorgen an der Jet-Tankstelle in der Landsberger Straße: "Wirklich weit wäre ich nicht mehr gekommen." Karalnik hat sich auf den voraussichtlichen Preisnachlass eingestellt. Damit ist er die Ausnahme unter denen, die man auf einer morgendlichen Rundfahrt zu verschiedenen Tankstellen in München trifft: Denn viele kommen ganz routinemäßig zum Tanken. Wirklich lange warten musste Karalnik an der Tankstelle auch nicht. Wäre das anders gewesen, wenn die Münchner vorab gewusst hätten, dass Normalbenzin um fast 30 Cent günstiger ist an diesem Morgen, dass die Konzerne also die von der Politik veranlasste Senkung der Energiesteuern auf Kraftstoffe bei Benzin zumindest zum größten Teil an die Kunden weitergeben? Die Steuerlast sank für die Mineralölkonzerne bei Benzin um 35,2 Cent pro Liter, bei Diesel um 16,7 Cent. Beide Preise gingen runter am Morgen rund um München, ob in Oberföhring, Laim, Milbertshofen oder in der Ludwigsvorstadt. Und der Andrang nicht rauf.

Tankstellen sind Orte, an denen einem das Reporterglück öfter einmal hold ist. Denn während die Autofahrer so vor sich hintanken, sind sie meist auch gesprächsbereit. So zeigt sich in einem Dutzend Gespräche an diesem Mittwochmorgen, dass viele eigentlich nur noch möglichst selten mit dem Auto zur Arbeit fahren und das Homeoffice bevorzugen. Gleich zwei Tankende sind nur deshalb mit dem Wagen unterwegs, weil sie das Kind in Schule oder Kita bringen mussten, ehe sie wieder an den Heim-Arbeitsplatz zurückkehren. Und da nimmt man so eine günstige Tankfüllung gerne mal mit. Und spekuliert mit der Hand am Zapfhahn auch ein wenig, wie sich die Preise nun entwickeln. Von weiter sinken bis wieder raufgehen ist jede Meinung vertreten.

Und so wie die Tankstellen mit leicht beschwingten Autofahrern zu tun haben, sind auch die Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel an diesem Morgen eher guter Dinge. Das liegt am Start des Neun-Euro-Tickets. Bei der bislang einmaligen Aktion können Fahrgäste für neun Euro einen Monat lang bundesweit den Nahverkehr nutzen. Tickets werden für Juni, Juli und August verkauft. Damit sollen Pendler unterstützt werden, weil die Energiepreise stark gestiegen sind. Außerdem sollen für mehr Klimaschutz neue Nutzer dauerhaft zum Umstieg auf die Bahn bewegt werden. Von einem Ansturm auf die öffentlichen Verkehrsmittel kann in München am ersten Tag aber nicht die Rede sein: Weder die S-Bahnen, noch die Regionalzüge, noch die Bahnen und Busse der MVG sind im morgendlichen Berufsverkehr übermäßig voll. Aber: Was nicht ist kann ja noch werden. Und davon geht die Deutsche Bahn aus - vor allem für das anstehende Pfingstwochenende.

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