Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ Superjacht eines russischen Oligarchen versteigert +++ - n-tv.de

2022-09-02 21:21:00 By : Ms. Laura Song

Eine russische Superjacht ist in Gibraltar unter den Hammer gekommen. Seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine war es laut Gerichtskreisen die erste Versteigerung einer Jacht, die einem russischen Oligarchen gehörte. Die 75 Millionen Dollar teure "Axioma" war im März im Hafen von Gibraltar festgesetzt worden. Sie soll Dmitrij Pumpjanskij gehören. Auftraggeber der Festsetzung sei die US-Bank JPMorgan. Pumpjanskij soll bei dem Geldhaus einen Kredit von rund 20 Millionen Dollar aufgenommen haben, der auf seine Firma Pyrene Investments lief. Im Zuge des Ukraine-Krieges wurde Pumpjanskij auf die Sanktionsliste der EU und der USA gesetzt. Wer die Jacht ersteigert hat, ist bisher nicht bekannt.

Die "Axioma" - aufgenommen im März.

+++ 22:38 USA ermahnen Russland: "Die Welt schaut zu" +++ Die USA warnen Russland vor verstärkten Angriffen gegen zivile Ziele in den kommenden Tagen in der Ukraine. "Abschließend möchte ich meine russischen Kollegen daran erinnern, dass die Welt zuschaut, während sich der Tag der Unabhängigkeit der Ukraine nähert", sagt der stellvertretende amerikanische UN-Botschafter Richard Mills vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. "Das sollte nicht nötig sein zu sagen, aber bitte bombardieren sie keine Schulen, Krankenhäuser, Waisenhäuser oder Heime". Die USA würden weiterhin alle Verstöße gegen das Völkerrecht verfolgen.

+++ 22:32 UN fordern ungehinderten Zugang zu AKW Saporischschja +++ Die Vereinten Nationen mahnen Russland und Kiew erneut Grünes Licht für eine Experten-Mission zum umkämpften Kernkraftwerk Saporischschja an. "Wir fordern die Parteien erneut auf, der Mission (der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA) sofortigen, sicheren und ungehinderten Zugang zum Standort zu gewähren", sagt die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. Vorbereitungen für eine solche Mission von ukrainischem Gebiet zum russisch besetztem AKW dauerten an, Kiew und Mokau müssten dieser zustimmen, so DiCarlo weiter.

+++ 22:24 Russland: Haben Sicherheitsrat Fotos zu AKW-Beschuss vorgelegt +++ Russland hat eigenen Angaben zufolge Aufnahmen zum angeblichen ukrainischen Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja an die wichtigsten UN-Gremien weitergeleitet. "Wir haben eine ganze Reihe solcher fotografischen Beweise, die heute Morgen als offizielles Dokument innerhalb dieses Sicherheitsrates und der Generalversammlung verbreitet wurden", sagt der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja bei einer Sitzung des Sicherheitsrates in New York. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss des AKW vor.

+++ 22:15 Spahn sieht "dritten Reinfall für kurzfristige Hilfen" +++ Der stellvertretende Unions-Fraktionschef Jens Spahn hält die Ergebnisse der Kanada-Reise von Olaf Scholz und Robert Habeck für unzureichend. In "RTL Direkt" sagt Spahn am Abend, Wasserstoff sei wichtig, aber Zukunftsmusik. Gebraucht werde eine sichere Versorgung für den Winter. "Das ist jetzt der dritte Reinfall für kurzfristige Hilfe nach Katar - wir erinnern uns an den Knicks vor dem Emir von Herrn Habeck - aus Katar kommt nichts diesen Winter, Norwegen wird nichts liefern, Kanada auch nicht, ich mache mir langsam ziemlich große Sorgen, was die Versorgung diesen Winter angeht."

+++ 22:06 NATO-Chef: Müssen notfalls jahrelang Militärhilfe leisten +++ NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnt vor einem Nachlassen bei der militärischen Unterstützung für die Ukraine. "Ich sage nicht, dass es einfach ist - es verlangt harte Arbeit", sagt Stoltenberg dem ZDF. Unter Verweis auf US-Hilfe erklärt er: "Ich erwarte von den europäischen Verbündeten, dass sie ebenfalls weiter voranschreiten." Man müsste sich darauf einstellen, die Ukraine notfalls auch über Jahre hinweg zu unterstützen. Dies erfordere weitreichende Konsequenzen, auch für die Industrie: "Wir müssen die Produktion erhöhen."

+++ 22:00 Norwegen will bis 2030 an hoher Erdgasproduktion festhalten +++ Norwegen stellt eine Erdgasförderung in der gegenwärtigen, rekordverdächtigen Höhe bis Ende des Jahrzehnts in Aussicht. Das jetzige Produktionsniveau dürfte bis 2030 eingehalten werden können, sagt Energieminister Terje Aasland. Es gebe "Projekte und Pläne für die Entwicklung und den Betrieb, die dazu beitragen können, die hohen Gasmengen auch in Zukunft zu erhalten". Schätzungen vom Mai zufolge dürfte Norwegen in diesem Jahr etwa 122 Milliarden Kubikmeter (bcm) Erdgas produzieren. Dies wären acht Prozent mehr als 2021 und möglicherweise ein neuer Rekord. Das Nicht-EU-Land hat inzwischen Russland als größten Erdgas-Versorger Europas abgelöst, wie aus Daten von Refinitiv Eikon hervorgeht.

+++ 21:42 Niedersachsen schlägt Hilfe für Mittelstand in Energiekrise vor +++ Niedersachsen will in der Energiekrise ein bundesweites Hilfsprogramm für mittelständische Unternehmen durchsetzen. Der bisherige Schutzschirm der Bundesregierung habe zu hohe Zugangshürden und richte sich ausschließlich an energie- und handelsintensive Unternehmen, kritisiert die Landesregierung. Dabei seien es gerade kleine und mittlere Unternehmen, die ihre Kostensteigerungen nicht weitergeben könnten. Mit einer Bundesratsinitiative will das Land daher ein "branchenoffenes" Förderprogramm für den Mittelstand auf den Weg bringen. Angedacht sind Zuschüsse von bis zu 500.000 Euro pro Unternehmen.

+++ 21:30 Kühnert will "Bereicherung auf Kosten der Gaskunden" ausschließen +++ SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert fordert das Wirtschaftsministerium auf, zu verhindern, dass wirtschaftlich gesunde Unternehmen von der Gasumlage profitieren. Andernfalls würden die Verbraucher damit nicht deren Existenz sichern, "sondern die Renditen der Eigentümer", sagt Kühnert. "Diese Bereicherung auf Kosten der Gaskunden muss deshalb nun klipp und klar durch das Wirtschafts- und Klimaministerium rechtlich ausgeschlossen werden." Die Umlage soll Gasimporteuren wie Uniper zugutekommen, die zu hohen Preisen Ersatz für ausbleibende Gasmengen aus Russland kaufen müssen. Ohne die Umlage hätte nach Angaben des Wirtschaftsministeriums ein Zusammenbruch des deutschen Energiemarktes mit noch höheren Gaspreisen gedroht.

+++ 21:10 Moskau wirft UN falsches Spiel bei AKW-Mission vor +++ Das russische Außenministerium wirft den Vereinten Nationen erneut die Blockade einer Mission internationaler Experten zum besetzten Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine vor. Dass die Reise einer Mission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) noch nicht stattgefunden habe, sei die "traurige Folge von falschem Spiel des Sekretariats der Vereinten Nationen", teilt das Ministerium mit. Das Umfeld des AKW und die nahe gelegene Stadt Enerhodar wurden mehrfach beschossen, Russland und die Ukraine machten sich gegenseitig dafür verantwortlich. Dadurch wächst die Furcht vor Schäden an der Nuklearanlage. Die erhoffte IAEA-Mission scheitert bislang an der Streitfrage, ob die Experten über russisch kontrolliertes Territorium oder - was völkerrechtlich korrekt wäre - ukrainisches Gebiet anreisen.

+++ 20:56 Einfrieren der Frontlinien ist für Selenskyj inakzeptabel +++ Die Ukraine wird nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj keinem Vorschlag zum Einfrieren der gegenwärtigen Frontlinien zustimmen, um die Regierung in Moskau "zu beruhigen". Selenskyj warnt zudem bei einer Pressekonferenz die Welt davor, des Krieges müde zu werden. Dies würde die ganze Welt in Gefahr bringen.

+++ 20:31 UNO befürchtet völkerrechtswidrige Behandlung Kriegsgefangener +++ Im von Russland eingenommenen Mariupol könnten nach Informationen des UN-Menschenrechtsbüros schon in den kommenden Tagen Prozesse gegen ukrainische Gefangene starten. Die Sprecherin des Büros in Genf, Ravina Shamdasani, bezieht sich auf Fotos und Videos in Medien, wonach in der Philharmonie von Mariupol Metallkäfige gebaut werden, in denen offenbar ukrainische Kriegsgefangene zur Schau gestellt werden sollen. Zu befürchten seien Todesurteile, sagt Shamdasani. Dem Büro vorliegende Berichte legten nahe, dass ukrainische Gefangene gefoltert worden sind. "Wir erinnern daran, dass das humanitäre Völkerrecht die Einrichtung von Gerichten ausschließlich für Kriegsgefangene verbietet und dass es ein Kriegsverbrechen darstellt, wenn einem Kriegsgefangenen vorsätzlich das Recht auf ein faires und ordentliches Verfahren vorenthalten wird."

+++ 20:18 Polens Präsident fordert Beseitigung von Nord Stream 2 +++ Der polnische Präsident Andrzej Duda fordert eine Beseitigung der brachliegenden Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 zwischen Russland und Deutschland. Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine könne es im Verhältnis zu Moskau keine Rückkehr zur Normalität geben, sagt Duda bei den Online-Beratungen der sogenannten Krim-Plattform. Deshalb sei eine andere Politik des Westens nötig, "die nicht nur dazu führt, Nord Stream 2 zu stoppen, sondern Nord Stream 2 zu beseitigen", sagt Duda der polnischen Agentur PAP zufolge.

+++ 20:00 Erneut Explosionen in russischem Munitionsdepot +++ Zum zweiten Mal binnen sechs Tagen ist Munition in einem russischen Depot an der Grenze zur Ukraine detoniert. Der Gouverneur der russischen Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, spricht von einer Selbstzündung der Geschosse in der Hitze. Niemand sei verletzt worden, meldet die Agentur Interfax. In dem Munitionslager bei dem Dorf Timonowo war es schon am Donnerstag zu Explosionen gekommen. Ähnliche Vorfälle gab es in den letzten zwei Wochen auch auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim. Russische Behörden sprachen jeweils von Unfällen und Fahrlässigkeit. Allerdings legen die Umstände nahe, dass es sich eher um ukrainische Angriffe handelte.

+++ 19:35 Riga reißt sowjetisches Siegesdenkmal ab +++ In Lettland beginnen die Behörden mit der Demontage des sowjetischen Siegesdenkmals in der Hauptstadt Riga. Mit Baugeräten beseitigen Arbeiter mehrere riesige Bronze-Statuen des umstrittenen Monuments, das mit einem Sichtschutz umgeben und von der Polizei weiträumig abgesperrt wurde. Wann der 79 Meter hohe Obelisk mit Sowjetstern an der Spitze abgerissen wird, ist noch unklar. In Lettland müssen nach einem Parlamentsbeschluss alle Objekte, die totalitäre Regime verherrlichen, bis zum 15. November demontiert werden. Das Monument wurde 1985 zum 40. Jahrestag des sowjetischen Sieges über Hitler-Deutschland im Zweiten Weltkrieg errichtet - als "Denkmal für die Befreier von Sowjet-Lettland und Riga von den deutsch-faschistischen Invasoren". Lettland war im Zweiten Weltkrieg abwechselnd von Deutschland und der Sowjetunion besetzt. Nach Kriegsende war der Baltenstaat bis 1991 unfreiwillig Teil der Sowjetunion.

Eine der Bronze-Statuen des Denkmals wird abgerissen.

+++ 19:23 Bericht: USA planen bisher größtes Militärpaket für Kiew +++ Die USA wollen einem Insider zufolge der Ukraine weitere Militärhilfe im Umfang von drei Milliarden Dollar zukommen lassen. Möglicherweise werde dies bereits am Mittwoch mitgeteilt, verlautet aus Regierungskreisen. Es wäre das größte derartige Paket der USA seit der russischen Invasion vor sechs Monaten.

+++ 19:05 Kiew beschuldigt Russland der illegalen Massenadoption ukrainischer Kinder +++ Die Ukraine wirft Russland vor, ukrainische Kinder zu verschleppen und massenweise zur Adoption freizugeben. "Russland entführt weiterhin Kinder aus ukrainischem Staatsgebiet und arrangiert ihre rechtswidrige Adoption durch russische Staatsbürger", erklärt das Außenministerium in Kiew. Mehr als 300 ukrainische Kinder seien auch in "speziellen Einrichtungen" in der Region Krasnodar untergebracht. Das Ministerium spricht von mehr als Tausend Kindern aus dem von Russland eroberten Mariupol, die illegalerweise Fremden in Russland übergeben worden seien. Die Rede ist dabei von Städten und Regionen wie Tjumen, Irkutsk, Kemerowo sowie der sibirischen Republik Altaj, die Tausende Kilometer von Mariupol entfernt sind.

+++ 18:52 Scholz kündigt neue Waffenlieferung an +++ Bundeskanzler Olaf Scholz kündigt umfangreiche weitere Waffenlieferungen an die Ukraine an. Man habe ein neues Paket auf den Weg gebracht, das hochmoderne Flugabwehrsysteme, Raketenwerfer, Munition und Anti-Drohnen-Geräte umfasse, sagt Scholz. Wie ein Regierungssprecher weiter mitteilt, soll Kiew drei weitere Flugabwehrsysteme des Typs IRIS-T, ein Dutzend Bergepanzer, 20 auf Pick-ups montierte Raketenwerfer sowie Präzisionsmunition erhalten. Insgesamt geht es um Rüstungsgüter im Wert von deutlich mehr als 500 Millionen Euro. Das Geld müsse vom Haushaltsausschuss noch freigegeben werden. Die Waffen sollen "maßgeblich in 2023" geliefert werden, "einiges deutlich früher". Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 18:34 Ukrainische Fußball-Liga ist zurück +++ In der Ukraine startet nach monatelanger Unterbrechung die Saison der ersten Fußball-Liga. Die Spiele finden aus Sicherheitsgründen vor leeren Tribünen statt. Mehrere Vereine werden nicht im heimischen Stadion spielen, sondern in den weniger vom Krieg betroffenen Regionen im Westen oder im Zentrum des Landes. Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs geht laut Medienberichten direkt auf eine Entscheidung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zurück, der damit die Moral der Bevölkerung stärken wolle. In der Auftaktpartie in Kiew trennen sich Schachtjor Donezk und Metalist Charkiw 0:0.

+++ 18:04 Russland verkündet Geländegewinne im Süden +++ Russlands Verteidigungsministerium teilt mit, in den südlichen Gebieten Cherson und Mykolajiw einige Dutzend Quadratkilometer weiter vorgerückt zu sein. Die selbst ernannte Volksrepublik Donezk steht zu rund 60 Prozent unter russischer Kontrolle. Nach der Eroberung der Nachbarregion Luhansk besteht eines von Moskaus Hauptkriegszielen darin, auch Donezk vollständig unter die Kontrolle der eigenen Truppen zu bringen. Auch sechs Monate nach dem Einmarsch in die Ukraine kommen die Russen dabei internationalen Beobachtern zufolge allerdings eher schleppend voran.

+++ 17:42 Kommunen sparen bei Bädern, Heizung und Licht +++ Um Energie zu sparen, haben viele Kommunen ihre Angebote bereits deutlich eingeschränkt, wie der Deutsche Städtetag mitteilt. Spürbar wird das vor allem für Schwimmerinnen und Schwimmer. Das geht aus Auflistungen mehrerer Städte im Internet hervor. So setzen etwa Hannover, Aachen und Cuxhaven auf kältere Wasserbecken. In Hannover soll es zudem in städtischen Gebäuden nicht wärmer als 20 Grad werden, außer im Winter zwischen Oktober und März. Wer sich in städtischen Gebäuden die Hände waschen will, muss mit kaltem Wasser rechnen, so die Stadt. Aachen setzt auf das Abschalten von Brunnen und Lichtprojekten in Theater, Rathaus und an Denkmälern.

+++ 17:27 Rotes Kreuz erwartet im Winter noch mehr Leid +++ Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) befürchtet eine weitere Verschärfung der Situation für die Zivilbevölkerung in der Ukraine im Winter. "Wir gehen davon aus, dass sich die humanitäre Lage um ein Vielfaches verschlechtern wird. Es wird sehr kalt, und es gibt lange Winter in der Ukraine", sagt Oana Bara, Globale Kommunikationsdelegierte des DRK.

+++ 17:03 Einige EU-Länder erwägen Einreise-Verbot für russische Touristen +++ In der Diskussion um ein Einreiseverbot für russische Touristen nach Europa deutet Litauen einen möglichen Alleingang der an russisches Staatsgebiet grenzenden EU-Länder an. Estland, Lettland, Litauen, Polen und Finnland könnten russischen Touristen die Einreise verweigern, wenn kein EU-weites Verbot eingeführt werde, sagt der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis. Er sehe nach Gesprächen mit Ministern aus all diesen Ländern nicht viele politische Differenzen. "Russische Touristen sollten nicht in der Europäischen Union sein... Ihr Land begeht einen Völkermord." Gespräche dazu sollten in der kommenden Woche bei einem Treffen der EU-Außenminister in Prag geführt werden, sagt Landsbergis.

+++ 16:35 Kiew will hart antworten, falls Russland Angriffe verstärkt +++ Angesichts von Befürchtungen, Russland könnte anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstags am Mittwoch seine Angriffe verstärken, kündigt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj entschlossene Reaktionen an. Es werde eine mächtige Antwort geben, sagt Selenskyj. "Ich möchte das jeden Tag sagen ... diese Antwort wird zunehmen, sie wird stärker und stärker werden." Auf die Frage, wie die Ukraine auf einen Raketenangriff auf Kiew reagieren würde, verweist Selenskyj auf die Gleichberechtigung aller Städte und Regionen. Auf einen Angriff auf die Hauptstadt werde genauso reagiert wie auf aktuelle Angriffe andernorts.

+++ 16:03 Kreml: Drahtzieher des Attentats auf Dugina erwartet keine Gnade +++ Nach dem tödlichen Anschlag auf die Tochter eines ultranationalistischen, Kreml-nahen Ideologen erklärt Moskau, dass es "keine Gnade" für die Mörder und die Drahtzieher geben werde. Der russische Außenminister Sergej Lawrow spricht von einem "barbarischen Verbrechen" gegen Darja Dugina. Er gehe davon aus, dass in dem Fall "die Ermittlungen hoffentlich bald abgeschlossen werden". Russlands Inlandsgeheimdienst FSB macht ukrainische Spezialeinsatzkräfte für die Tat verantwortlich, Kiew weist dies entschieden zurück.

+++ 15:46 Scholz sichert Ukraine anhaltende Unterstützung zu +++ Bundeskanzler Olaf Scholz verspricht der Ukraine, dass Deutschland fest an ihrer Seite stehen werde, "so lange die Ukraine unsere Unterstützung braucht". Deutschland werde der Ukraine weiterhin finanziell helfen, Waffen liefern und seine Sanktionen gegen Russland aufrechterhalten. Die Partner der Ukraine seien vereint wie nie, betont der SPD-Politiker per Videoschalte bei der Krim-Konferenz. "Die internationale Gemeinschaft wird Russlands illegale, imperialistische Annexion ukrainischen Territoriums niemals akzeptieren."

+++ 15:23 Munz zur Stimmung in Moskau: "Die Krim wird zu einem Problem" +++ Laut US-Geheimdiensten plant Russland zum ukrainischen Unabhängigkeitstag eine Ausweitung der Angriffe auf die Infrastruktur des Landes. ntv-Korrespondent Rainer Munz schätzt die Bedrohungslage ein und berichtet von einer neuen Unsicherheit in Russland.

+++ 15:04 Baerbock: Putin hat alle Gesprächsangebote "in den Wind geschossen" +++ Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sichert der Ukraine die weitere Unterstützung Deutschlands mit der Lieferung moderner Waffen zu. Nach dem 24. Februar, als russische Truppen in die Ukraine einmarschierten, gebe es kein Zurück mehr, sondern Deutschland und seine Verbündeten müssten sich dieser "bitteren Realität" stellen. Der russische Präsident Wladimir Putin sei vor Kriegsbeginn auf "keines der zahllosen Gesprächsangebote, die wir bis zur letzten Minute aufrechterhalten haben, eingegangen". Stattdessen habe er "alle Abkommen und Verpflichtungen im wahrsten Sinne des Wortes in den Wind geschossen".

+++ 14:51 Eon und Uniper kündigen Wasserstoff-Import aus Kanada an +++ Die deutschen Energiekonzerne Eon und Uniper wollen ab 2025 in großem Stil klimaneutral hergestellten Wasserstoff aus Kanada importieren. Der Wasserstoff soll in der Chemikalie Ammoniak gebunden nach Deutschland kommen. Die Unternehmen geben die Unterzeichnung von Absichtserklärungen mit dem kanadischen Projektentwickler Everwind bekannt, jeweils bis zu 500.000 Tonnen grünes Ammoniak pro Jahr zu importieren. Ammoniak ist eine chemische Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff und lässt sich leichter transportieren als reiner Wasserstoff. Eon sieht in der Versorgung des deutschen Mittelstandes mit Wasserstoff einen künftigen Wachstumsmarkt. Uniper will weltweit Wasserstoff beschaffen, transportieren und an Kunden liefern - vor allem in Europa.

+++ 14:30 Selenskyj: Krim muss zurück unter ukrainische Herrschaft +++ Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigt das Ziel, die Herrschaft über die von Russland 2014 annektierte Halbinsel Krim zurückzuerlangen. "Um den Terror zu überwinden, ist es notwendig, einen Sieg im Kampf gegen die russische Aggression zu erringen. Es ist notwendig, die Krim zu befreien", sagt Selenskyj zur Eröffnung einer internationalen Krim-Konferenz. Dadurch würden Recht und Ordnung in der Welt wieder hergestellt. Mit dem Online-Gipfel will die Ukraine internationale Unterstützung für die Rückholung der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim mobilisieren. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 14:08 Bericht: Hauptquartier von Separatistenführer Puschilin beschossen +++ Die von Russland gelenkten Separatisten in der Ostukraine berichten über schwere Angriffe auf die Stadt Donezk durch die ukrainische Armee. Getroffen worden sei unter anderem das Verwaltungsgebäude von Separatistenführer Denis Puschilin, teilt die selbst ernannte Territorialverteidigung Donezk auf Telegram mit. Puschilin selbst sei nicht verletzt worden, es seien aber drei Zivilisten getötet worden. Unabhängig überprüfen lässt sich das nicht.

+++ 13:37 Slowakei erhält in Ringtausch 15 "Leopard"-Panzer aus Deutschland +++ Die Slowakei wird im Gegenzug für eine Lieferung von 30 Schützenpanzern an die Ukraine nun 15 deutsche Kampfpanzer vom Typ "Leopard" 2 A4 erhalten. Dies teilt der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad mit. Dazu wurde auch eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Die deutschen Panzer werden demnach aus Beständen der deutschen Industrie geliefert und um ein sogenanntes Munitions-, Ausbildungs- und Logistikpaket ergänzt. Die Lieferung der "Leopard"-Panzer wird der erste Ringtausch aus Beständen der Industrie. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 13:04 Medwedew: Angriff hat Kiews Hoffnungen auf NATO-Beitritt zunichtegemacht +++ Die Chancen der Ukraine auf einen NATO-Beitritt seien dank Russlands Angriff nicht mehr vorhanden, schreibt der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, auf Telegram. "Jedem ist klar, dass kein Nachbar ihnen jemals irgendwelche Garantien geben kann, so heftig sie Russland auch hassen mögen", schreibt Mewdedew. "Und jetzt wird niemand der Aufnahme der Ukraine in die NATO zustimmen. Obwohl es einige Russophobe in der Allianz gibt, sind sie nicht selbstmörderisch. Dies ist eine direkte Folge der speziellen Militäroperation." Russland bezeichnet seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine seit Beginn der Offensive als "militärischen Spezialoperation".

+++ 12:27 Masala über Kreml-Version des Attentats: "Ein klassisches Ablenkungsmanöver" +++ Der Militärexperte Carlo Masala hält es für möglich, dass der tödliche Anschlag auf die Nationalistin Darja Dugina von innerrussischen Kräften verübt wurde. Der russische Geheimdienst FSB habe hier sehr schnell eine mögliche Täterin aus der Ukraine präsentiert "Das erstaunt schon sehr, weil Geheimdienste und Polizei in anderen Fällen bei Morden russischer Oppositioneller seit Jahren ergebnislos ermitteln", sagt Masala im Stern-Podcast "Ukraine – die Lage". Es sei aber durchaus möglich, dass das Attentat von innerrussischen Kräften verübt worden sei. Dass die Schuld nun dem Asow-Regiment zugeschoben werde, passe zur russischen Erzählung für die eigene Bevölkerung, dass der Krieg zur Entnazifizierung der Ukraine geführt werde. "Das ist ein klassisches Ablenkungsmanöver", so Masala.

+++ 11:52 Luftwaffenchef Gerhartz: Vermehrte Vorfälle mit russischen Flugzeugen über Ostsee +++ Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine hat die Zahl der militärischen Begegnungen mit russischen Flugzeugen über der Ostsee zugenommen. "Ja, das merken wir durchaus: Wir haben mehr Vorfälle, so wie wir das nennen", sagt der Inspekteur der deutschen Luftwaffe, Ingo Gerhartz, im ZDF. Russische Militärflugzeuge näherten sich dabei dem NATO-Luftraum und würden daraufhin von NATO-Flugzeugen begleitet. Russische Flugmanöver im internationalen Luftraum seien "völlig in Ordnung", so Gerhartz. Zugleich werde signalisiert, dass der NATO-Luftraum eine "rote Linie" sei, die von russischen Flugzeugen nicht überschritten werden dürfe. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 11:22 Jäger zu Attentat: "Auffällig, wie 'Ermittlungen' in Putins Karten passen" +++ Die Tochter des russischen Nationalisten Alexander Dugin wird bei einem Autobombenanschlag in Moskau getötet. Russland macht die Ukraine für den Mord verantwortlich. Den Ergebnissen der Ermittlungsbehörden sei nicht zu trauen, mahnt Politikwissenschaftler Thomas Jäger.

+++ 10:48 US-Armee will bald Auftrag für neue "Kamikaze"-Drohne vergeben +++ Die US-Armee will in den nächsten 30 Tagen einen Auftrag für die Fertigung von zehn neuartigen Switchblade-600-Drohnen vergeben. Das teilt Pentagon-Sprecherin Jessica Maxwell dem Portal Defense News mit. Die USA hatten vor gut fünf Monaten der Ukraine die Lieferung der "Kamikaze"-Drohnen in Aussicht gestellt. Wann die Drohnen an die Kiew geliefert werden, ist noch unklar. Laut Defense News befindet sich die Switchblade 600 noch in der Prototypenphase.

+++ 10:21 Fast 155.000 ukrainische Kinder an deutschen Schulen +++ Ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn ist die Zahl der ukrainischen Schülerinnen und Schüler an deutschen Schulen auf fast 155.000 gestiegen. Die Bundesländer melden für die am Sonntag zu Ende gegangene 33. Kalenderwoche 154.761 Schülerinnen und Schüler an den Schulen, wie die Kultusministerkonferenz mitteilt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl damit um 4690 an.

+++ 09:45 ZDF-Journalist offenbar in St. Petersburg festgenommen +++ Der ZDF-Journalist Roman Schell soll laut einem Medienbericht in St. Petersburg festgenommen worden sein. Wie das unabhängige russische Medienportal OVD-Info meldet, soll Schell zuvor eine eine Graffitiaktion gefilmt haben, die sich gegen den russischen Angriffskrieg richtet. Eine Bestätigung des Senders zu dem Vorfall steht noch aus. Neben Schell sollen noch drei weitere Personen von der Polizei abgeführt worden sein.

+++ 09:17 Munz: Kreml-Version zu Bombenanschlag weckt Zweifel +++ Russland macht die Ukraine für den Mord an Darja Dugina verantwortlich und präsentiert auch eine Täterin. Doch der Autobombenanschlag wirft weiter viele Fragen auf. Moskau-Korrespondent Rainer Munz zweifelt an der Kreml-Version und führt das Umfeld der Verdächtigen an.

+++ 08:45 London: Moskau will beschädigte Cherson-Brücke ersetzen +++ Nach dem ukrainischen Beschuss strategisch wichtiger Brücken über den Dnipro arbeitet Russland nach britischer Einschätzung an einer Behelfsbrücke. Russische Truppen hätten am Wochenende vermutlich damit begonnen, Lastkähne in Position zu bringen, um direkt neben der beschädigten Antoniwkabrücke eine Pontonbrücke zu errichten, teilt das Verteidigungsministerium in London mit. Der Übergang ist von zentraler Bedeutung für die Versorgung russischer Truppen in der besetzten südukrainischen Großstadt Cherson. In den vergangenen Wochen seien sowohl das russische Militär als auch die örtliche Bevölkerung von einer Fähre abhängig gewesen, heißt es weiter.

+++ 08:07 Gasspeicher zu mehr als 80 Prozent gefüllt +++ Der Füllstand der deutschen Erdgasspeicher nähert sich trotz der stark reduzierten Liefermengen aus Russland der 85-Prozent-Marke. Wie aus Daten der europäischen Gasspeicher-Betreiber hervorggeht, lag der Füllstand am Sonntagmorgen bei 80,14 Prozent. Der Füllstand wird immer erst mit Verzögerung gemeldet. Eine neue Verordnung sieht vor, dass die deutschen Speicher am 1. Oktober zu mindestens 85 Prozent gefüllt sein müssen. Am 1. November sollen es mindestens 95 Prozent sein. Die zum 1. September vorgeschriebenen 75 Prozent waren mehr als zwei Wochen früher erreicht worden.

+++ 07:44 USA warnen türkische Firmen vor Zusammenarbeit mit Russen +++ Die US-Regierung warnt türkische Unternehmen davor, mit sanktionierten russischen Institutionen und Personen zusammenzuarbeiten und einen Verstoß gegen die internationalen Sanktionen zu riskieren. In einem Brief an die Amerikanische Handelskammer in der Türkei, schreibt der stellvertretende US-Finanzminister Wally Adeyemo, dass türkische Unternehmen Gefahr laufen, unter US-Sanktionen zu fallen, wenn sie mit sanktionierten russischen Personen Geschäfte machen. Adeyemo sandte ein gleichlautendes Schreiben an den wichtigsten türkischen Wirtschaftsverband TUSIAD.

+++ 07:22 IW-Chef Hüther warnt vor Ende der Russland-Sanktionen +++ Der Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, warnt vor einem Ende der Sanktionen gegen Moskau. "Die Sanktionen sind richtig, weil der Westen damit seine Solidarität mit der Ukraine zeigt", sagt Hüther der Rheinischen Post. "Deutschland hat die Maßnahmen im engen Schulterschluss mit den transatlantischen Partnern beschlossen; aus dieser Solidarität sollte sich Deutschland jetzt nicht herausstehlen." Hüther warnte insbesondere davor, die fertiggestellte aber nicht in Betrieb genommene Gaspipeline Nord Stream 2 nun doch zu öffnen.

+++ 06:43 Ukraine meldet erneuten Beschuss wichtiger Cherson-Brücke +++ Ukrainische Verbände haben im Süden des Landes nach eigenen Angaben ein Munitionslager sowie ein Raketensystem vom Typ Buk und fünf gepanzerte Fahrzeuge zerstört. Auch die strategisch wichtige Antoniwkabrücke bei Cherson sei von ukrainischen Truppen beschossen und erneut Beschädigt worden. Die Brücke ist eine wichtige Nachschubroute für die russische Armee.

+++ 06:10 Ukraine-Flüchtlinge: Integrationsbeauftragte zieht positive Bilanz +++ Die Aufnahme und Integration der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine funktioniert aus Sicht der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung bislang gut und sollte deshalb als Vorbild dienen. Die SPD-Politikerin Reem Alabali-Radovan sagt, mit sofortigem Zugang zu Arbeitsmarkt und Integrationskurs sowie mit Leistungen aus einer Hand von den Jobcentern sei das Ankommen insgesamt gut gelungen. "Das muss Blaupause für unsere Migrations- und Integrationspolitik sein, damit wir ein Einwanderungs- und Integrationsland auf der Höhe der Zeit sind."

+++ 04:43 Strack-Zimmermann ruft zu Opferbereitschaft in Krise mit Russland auf +++ FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann appelliert an die Deutschen, in der Auseinandersetzung mit Russland zu Opfern bereit zu sein. "Wir müssen Putin und den Diktatoren dieser Welt, die unser demokratisches Leben hassen und zerstören wollen, entschlossen entgegenstehen", sagt die Verteidigungsexpertin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Das wird von uns allen auch persönlich Opfer erfordern, schwach sollten wir trotz alledem nicht werden."

+++ 03:24 USA erwarten russische Angriffe auf Infrastruktur der Ukraine +++ Russland bereitet nach Angaben der Vereinigten Staaten neue Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine vor. "Wir haben Informationen, dass Russland in den kommenden Tagen verstärkt Angriffe gegen die zivile Infrastruktur und Regierungseinrichtungen der Ukraine plant", sagt ein US-Regierungsvertreter unter Verweis auf US-Geheimdienstinformationen. "In Anbetracht der russischen Bilanz in der Ukraine sind wir besorgt über die anhaltende Bedrohung der Zivilbevölkerung und der zivilen Infrastruktur durch russische Angriffe." Die Ukraine selbst warnte zuletzt vor Luftangriffen am 24. August, dem Nationalfeiertag des Landes.

+++ 02:28 Höhe der Gasumlage könnte sich bald ändern +++ Die Höhe der Gasumlage dürfte sich dem zuständigen Unternehmen zufolge schon bald verändern. "Alle drei Monate kann die Umlage angepasst werden. Wegen der dynamischen Entwicklung gehe ich davon aus, dass die Umlage schon in diesem Winter angepasst werden muss", sagt der Geschäftsführer von Trading Hub Europe (THE), Torsten Frank, der "Rheinischen Post". "Die Umlage kann bei einer Beruhigung der Lage sinken, sie kann aber auch steigen, wenn zum Beispiel Gazprom seine Lieferungen weiter drosseln sollte oder sich die Prognosen der Firmen verändern", so Frank. Die Umlage soll Versorgern zugutekommen, die zu hohen Preisen Ersatz für ausbleibendes, günstigeres Gas aus Russland kaufen müssen. THE hatte die Umlage in der vergangenen Woche auf 2,4 Cent je Kilowattstunde beziffert.

+++ 02:28 IW-Chef Hüther: "Die Sanktionen wirken" +++ Ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn zieht Michael Hüther, Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Bilanz zu den westlichen Sanktionen. "Die Sanktionen wirken, vor allem die auf den Export von Hochtechnologie-Gütern. Russland kann damit stets nur die vorletzte Technik einsetzen und wird so dauerhaft im technischen Fortschritt behindert", sagt Hüther der "Rheinischen Post". "Bei der Energie sitzen hingegen wir am kürzeren Hebel." Doch fossile Energie habe auf Dauer ohnehin keine Zukunft. Russland beschleunige damit am Ende nur den Umbau der deutschen Wirtschaft zu mehr Klimaschutz.

+++ 01:55 USA: Kennen keine Hintergründe zu Dugina-Anschlag +++ Die US-Regierung hat eigenen Angaben zufolge keine genauen Informationen über die Hintergründe des Mordanschlags auf die russische Kriegsunterstützerin Darja Dugina in Moskau. "Wir wissen nicht wirklich, wer dahinter steckt und was das Motiv gewesen sein könnte", sagt der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, dem Nachrichtensender CNN. Es habe keine direkte Kommunikation mit der von Russland beschuldigten ukrainischen Regierung gegeben. Kiew sei aber "sehr transparent" gewesen, als es jegliche Beteiligung abgestritten hatte. Dugina, die als Verfechterin von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine galt, war in der Nacht zum Sonntag im Alter von 29 Jahren gestorben, als ihr Auto unweit von Moskau explodierte.

+++ 01:07 Handel gegen komplette Abschaltung der Ladenbeleuchtung +++ Der Handel warnt vor dem kompletten Abschalten aller Ladenbeleuchtungen in Innenstädten, um Energie zu sparen. "Mit der Schaufensterbeleuchtung sorgen wir auch für Sicherheit und soziale Verantwortung in den Städten - vor allen Dingen in den weniger frequentierten Zeitfenstern in der Nacht", sagt der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das Energiesparen dürfe an dieser Stelle nicht auf Kosten der Sicherheit gehen. "Komplett dunkle Innenstädte halte ich deshalb für schwierig, hier ist Augenmaß gefordert." Beleuchtungen könnten auf LED umgestellt werden.

+++ 23:59 Dugina-Anschlag: USA verurteilen jeden Angriff auf Zivilisten +++ Die USA erklären im Zusammenhang mit dem tödlichen Bombenanschlag auf die Tochter eines führenden russischen Nationalisten, man verurteile ohne Wenn und Aber jeden Angriff auf Zivilisten. Ein Sprecher des Außenministeriums in Washington lehnt es dabei ab zu sagen, ob die US-Regierung wisse, wer für die Tötung der Politikjournalistin Darja Dugina, Tochter des russischen Ideologen Alexander Dugin, verantwortlich ist. Es gebe keinen Zweifel, dass Russland "gewisse Schlüsse" vorlegen werde, sagt er weiter.

+++ 23:30 USA lehnen allgemeine Visa-Sperre für Russen ab +++ Die US-Regierung weist die Forderung der Ukraine zurück, eine allgemeine Visa-Sperre für Russen zu verhängen. "Die USA würden russischen Dissidenten oder anderen, die von Menschenrechtsverletzungen bedroht sind, nicht die Wege zu Zuflucht und Sicherheit versperren wollen", sagt ein Sprecher des Außenministeriums.

+++ 22:59 Ukraine und Nachbarländer gründen "Kiewer Initiative" +++ Die Ukraine und ihre EU-Nachbarländer haben zur Stärkung ihrer regionalen Zusammenarbeit die sogenannte Kiewer Initiative gegründet. Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew mit. Er nannte die Nachbarn Polen, Rumänien, Slowakei und Ungarn sowie die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen als Teilnehmer. Die Zusammenarbeit stehe anderen Ländern offen. Man wolle vor allem in Sicherheitsfragen kooperieren, sagte Selenskyj. "Das ist eine sehr aussichtsreiche Linie unserer Arbeit innerhalb der euro-atlantischen Ausrichtung."

+++ 22:24 Freigelassene ukrainische Soldaten berichten von "schwerer Folter" +++ Bei der Schlacht um Mariupol gefangengenommene ukrainische Soldaten werfen dem russischen Militär nach ihrer Freilassung aus der Kriegsgefangenschaft schwere Misshandlungen vor. In einer Online-Pressekonferenz erklärten ehemalige Kämpfer des Asow-Regiments unter anderem von Gefangenen, denen durch Schläge Knochen gebrochen worden seien. Die Angaben der ehemaligen Soldaten können nicht unabhängig überprüft werden. Die Männer waren im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freigelassen worden. Einer der freigelassenen Soldaten sprach davon, Fälle von "schwerer Folter" beobachtet zu haben. "Sie zogen uns aus und zwangen uns, nackt in der Hocke zu sitzen. Wenn einer der Jungen den Kopf hob, schlugen sie ihn sofort", berichtete Denys Tscherpouko.

+++ 21:52 Melnyk: Putin hat "auch den Deutschen" Krieg erklärt +++ Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk warnt vor nachlassendem Engagement in Deutschland gegen den russischen Krieg in der Ukraine. "Man darf diesen Krieg nicht in Vergessenheit geraten lassen, denn dieser Krieg betrifft uns alle", sagte der scheidende Botschafter bei der Eröffnung der Ausstellung "Testament von Bucha (Butscha)". Es sei verständlich, wenn in Deutschland gesagt werde, man wolle nicht in den Krieg hineingezogen werden. "Wir wollen auch nicht, dass die Deutschen Kriegspartei werden", so Melnyk. "Aber das ist nicht Ihre Wahl. Putin hat diese Wahl getroffen." Putin habe den Krieg erklärt nicht nur gegenüber der Ukraine und Menschen auf der Flucht. "Dieser Krieg wurde auch den Deutschen erklärt."

+++ 21:32 Selenskyj erhält US-Freiheitsmedaille +++ Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll mit der amerikanischen Freiheitsmedaille 2022 ausgezeichnet werden. Wie das National Constitution Center mitteilt, wird Selenskyj bei einer Zeremonie im Oktober für seinen "heldenhaften Einsatz für die Freiheit im Angesicht der russischen Tyrannei" geehrt. "Präsident Zelensky hat das ukrainische Volk bei der Verteidigung der Freiheit gegen die russische Tyrannei mutig angeführt, und sein Mut hat Menschen auf der ganzen Welt dazu inspiriert, die liberale Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit zu verteidigen", so Präsident und Geschäftsführer Jeffrey Rosen in einer Erklärung.

+++ 21:05 Flugabwehrsystem soll "Objekt" über der Krim abgeschossen haben +++ Auf der besetzten Krim hat ein Flugabwehrsystem ein "Objekt am Himmel" abgeschossen. Das schrieb der von Russland eingesetzt Gouverneur der Stadt Sewastopol, Michail Raswoshajew, auf Telegram. Demnach sei das System "in der Nähe" ausgelöst worden. Auf der Halbinsel ist es in den vergangenen zwei Wochen immer wieder zu Explosionen gekommen. Moskau beschuldigte Saboteure. Die Ukraine hat sich nicht zu den Anschlägen bekannt, aber eine Beteiligung angedeutet, wie Reuters schreibt.

+++ 20:51 Training zwischen Sirenen: Ukrainische Fußballsaison startet +++ Russlands Angriffskrieg bringt den Profifußball in der Ukraine nicht zum Erliegen. Die ukrainische Premier League beginnt morgen, die Mannschaften bereiten sich auf den Wettbewerb vor, wie "Sky News" berichtet. Der Club Schachtar Donezk hat vor dem morgigen Spiel gegen Metalist 1925 in Kiew zwischen den Sirenen der Flugzeuge trainiert. Die Mannschaft trägt seine Heimspiele wegen des Krieges seit 2014 nur in anderen Städten aus.

Die Spieler von Schachtar Donezk vor dem Freundschaftsspiel gegen AS Roma Anfang August in Rom.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

+++ 20:25 Scholz: Dürfen nicht in Putins Falle tappen +++ Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Zusammenarbeit mit Kanada im Streit um eine Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 gelobt. "Russland versucht natürlich, die Weltgemeinschaft zu spalten. Und auch diejenigen, die sich verbündet haben, um die Ukraine zu unterstützen." Deshalb sei es wichtig, dass Kanada geholfen habe, dass die überholte Turbine wieder zurückgeliefert werden könne. "Das war eine wichtige Entscheidung. Denn sie hat entlarvt die Strategie von Putin, die darauf zielt, Verbündete zu spalten, darauf zielt, die Unterstützung für die Ukraine zu beeinträchtigen." Russland habe überall in Europa Gaslieferungen mit dem Hinweis auf technische Gründe reduziert, die es nie gegeben habe. "Und deshalb ist es wichtig, dass wir nicht in Putins Falle tappen und zusammenhalten und zusammenstehen."

+++ 19:57 Dugin ruft Russen nach Tod seiner Tochter zum Siegen auf +++ Nach dem Mord an seiner Tochter Darja ruft Alexander Dugin die Russen auf, im Sinne seiner rechtsnationalistischen und imperialistischen Ideologie zu kämpfen. "Unsere Herzen dürstet es nicht einfach nach Rache oder Vergeltung. Das wäre zu klein, nicht russisch", ließ Dugin über seinen Vertrauten, den Oligarchen Konstantin Malofejew, auf Telegram ausrichten. "Wir brauchen nur unseren Sieg. Auf dessen Altar hat meine Tochter ihr mädchenhaftes Leben gelegt. Also siegt bitte!"

Frühere Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, jpe/mli/dpa/rts/AFP